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Amazon in Österreich

Amazon rutscht in die roten Zahlen

Amazon gilt als weltgrößtes Online-Kaufhaus. Ein rasanter Aufstieg für die 1995 von Jeff Bezos gegründete Garagenfirma, die seit 1998 Waren über die eigene Homepage vertreibt. Inzwischen hat sich das Unternehmen auch einen Ruf als Bedrohung für manche Branche erworben. Buchhandel und Fachgeschäfte für Elektronikgeräte fürchten die mitunter aggressiv anmutende Preispolitik von Amazon. Da ist von ruinösem Wettbewerb, Kampfpreisen und Wettbewerbsverzerrung die Rede.

Wird der Expansionskurs Amazon zum Verhängnis?
Aber auch ein weltweit agierendes Großunternehmen wie Amazon kann auf Dauer nicht überleben, wenn es nur Verluste einfährt. Wird der starke Expansionskurs Amazon zum Verhängnis? Zwar verlief das Weihnachtsgeschäft 2012 unerwartet gut. Allerdings reichte auch das nicht, um zu verhindern, dass für das Gesamtjahr ein Verlust in zweistelliger Millionenhöhe ausgewiesen werden musste. Um knapp 40 Mio. US-Dollar rutschte Amazon 2012 in den roten Bereich. Gegenüber dem Vorjahr stellt das sogar eine immense Verbesserung dar. Immerhin summierte sich der Verlust für das Jahr 2011 auf gut 630 Mio Dollar. Aber weniger Verlust bedeutet noch keinen Gewinn. Bleibt die Frage, wie lange Amazon seinen Wachstumskurs fortsetzen kann, ohne daran zugrunde zu gehen.

Amazon Aktie auf Rekordhoch
Die Anleger scheinen die Millionenverluste nicht zu stören. Sie kauften fleißig Amazon Aktien und ließen den Kurs auf den bislang höchsten Wert von 288 Dollar ansteigen. Damit legte das Papier zeitweise um 11 Prozent zu. Was den Reiz der Amazon Aktien ausmacht, ist die Aussicht auf hohe Gewinnmargen bei den zukunftsprodukten E-Books, Tablet - PCs und Cloud Computing. Zwei Bereiche, in denen sich Amazon besonders stark engagiert. Mit der Kindle Familie hat das Unternehmen als Entwickler und Vertreiber von E-Book Readern es geschafft, sich einen festen Kundenstamm heranzuziehen. Konzern-Chef Bezos zufolge, wuchs der Umsatz mit den elektronischen Lesegeräten um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Investitionen brachten Verlust
Die Verluste der letzten Jahre erklärt Amazon mit großen Investitionen wie die Errichtung neuer Logistikzentren. Diese werden sich in der nahen Zukunft auszuzahlen, hofft man. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich zeigen. Die Wende vom klassischen Wareneinzelhandel hin zum virtuellen Geschäft wie Cloud Computing könnte sich auch als Flop herausstellen. Zwar wächst dieser Bereich bei Amazon inzwischen schneller als das Einzelhandelsgeschäft. Hohe Wachstumsraten sind jedoch bei neuen Geschäftsbereichen durchaus üblich. Ob die erwarteten Gewinne die hohen Verluste und Investitionen der Vergangenheit ausgleichen können, bleibt abzuwarten. Bei einem Misserfolg könnten die Anleger das Vertrauen in Amazon Aktien schnell wieder verlieren.





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